AOSF Abschlussgespräch mit schlechten Überraschungen

Sie hatte sich vom 2 Termin freundlich verabschiedet und gemeint, dass sie so in 1-2 Wochen zum Abschlussgespräch kommen würde. Es wäre ja alles nun klar und sie sieht kein Problem dass Tom nicht den Förderbedarf bescheinigt bekommt. Wir sollten uns keine Sorgen machen, alles wäre klar und gut. Schön, dachten wir.

So verbrachten wir auch wieder die Zeit um uns zu entspannen, glaubten, dass nun endlich das schlimmste hinter uns lag und das wir dann vom Schulamt endlich auch die Bestätigung bekommen, das Förderbedarf besteht. Damit können wir dann beantragen, das das Schulamt ihn,- zumindest für einige Zeit, von der Schulpflicht befreit. Auch können wir dann mit dem AOSF Gutachten vom Jugendamt die Kosten für die Webschule zurückerstattet bekommen und auch weiter Geld für die Schule erhalten.

Alles erschien so gut und es stellte sich große Erleichterung ein. Nur leider währte die nicht lange…

Die Sonderpädagogin meldete sich bei uns für das letzte treffen, da mein Mann an diesem Termin keine Zeit hatte, sie aber meinte, es dauert ja nicht lange, ist ja alles klar…, entschieden wir uns, dass ich alleine mit ihr rede. Tom brauchte auch nicht dabei sein, so blieb er auch entspannt.

Sie kam also wie vereinbart, war freundlich und meinte, “ ja, das bekommen wir doch jetzt mal eben noch so hin…“! “ Sie müssen dann nachher noch diesen Zettel ausfüllen und bestätigen, dass sie mit dem Gutachten so einverstanden sind, ob sie noch ein Treffen wünschen und noch Fragen bestehen…, dann schicken sie dies an das Schulamt“! Sie fing dann an mir zu erklären, was sie alles in das Gutachten mit einbezogen hat, da wären die Treffen mit uns und unsere Meinung. Die ganzen schriftlichen Dinge, die sie von uns hat, das Gespräch mit seinem Lehrer von der Webschule, der neue Lehrnstandsbericht, ein Gespräch mit seiner Therapeutin und die ganzen Unterlagen, die mit eingereicht worden sind. Also normal auch die Stellungnahmen, von unserem Psychiater, vom Autismuszentrum und von der alten Regelschule.

Es kam schon der erste Dämpfer, wir bekommen von ihrem Gutachten nur die letzten 3 Seiten, die Zusammenfassung. Bitte was? Warum das denn? Darauf meinte sie,- “ aus Datenschutz gründen“! Ja ist klar, es geht um unseren Sohn und wir müssen geschützt werden? Oder wollen die die ganzen Beteiligten schützen, was die zu unserem Sohn gesagt haben? Oder wen?

Wie sollen wir einem Gutachten zustimmen, dass wir nicht kennen? Woher soll ich wissen, was dort drin steht, wie sie zu ihrem Ergebnis kommt und wer welche Meinung von uns hat…? Dies hatte mich schon einmal geschockt. Aber gut, wenn wir einer Meinung sind und dies auch auf den drei Seiten so steht, wird der Rest ja wohl, auch gut sein.

Nun fing sie an mir zu erzählen, mit welch großer Angst Tom doch immer durch den Tag geht, dass man ihm helfen muss, dass er lernt die Ängste zu verlieren,- naja, so extrem sehen wir das alles nicht, aber helfen wollen wir uns oder besser ihm ja,- deshalb machen wir das ja alles…- er bräuchte bessere Hilfe, Profis die ihm zeigen, wie alles funktioniert, die ihn noch einmal herausfordern und den Kreislauf durchbrechen, in dem er seit Jahren sitzt… . Bitte was, was will die mir jetzt da sagen? Wie kommt die darauf, dass er jemanden braucht, der ihn wieder auf „Spur“ bringt? Dann platzte die Bombe –

“ Ja eigentlich wollte ich das ja erst später sagen, aber ich denke, er muss mal für ein paar Wochen in eine Klinik und danach in eine Tagesklinik,- so 200 km von hier ist eine sooo tolle…“! Das ich nicht vom Stuhl gefallen bin, war alles. Ich saß wohl so geschockt da, dass sie nur noch meinte, “ Ich will Ihnen doch nur gut, dann haben sie endlich wieder Zeit zum durchatmen, sie können ja die Last auch nicht die ganze Zeit alleine tragen und sich Vorwürfe machen, sie seien schuld, sie hätten besser… machen müssen“! “ und Tom braucht jemanden, der ihn noch einmal ganz klar aus seinem tief heraus holt, den Kreislauf durchbricht, so das er dann bald wieder in der Lage ist in eine Regelschule zu gehen“. „Er muss endlich lernen, dass er sich den Aufgaben stellen muss, dass vermeiden von Situationen keine Lösung ist und er in die Gesellschaft MUSS „! Bums, dass saß!!!

Wow, dass nennt sich dann,- wir sind einer Meinung? Wo das denn? Damit hat sie uns nur gezeigt, dass auch sie ganz anders denkt, als wir. Das sie nichts verstanden hat und nicht,- wie sie doch vorher ach so gerne betont hat,- ehrlich zu uns ist. Wir haben uns wieder einmal geöffnet, ihr vieles erzählt, sie ist in unsere Familie hereingekommen, sie hat Einblicke bekommen, wir haben ihr vertraut… . Nun dies. Es brach eine Welt zusammen, die sie noch versuchte zu schlichten.“ Ja wissen sie, dass macht im Gutachten doch keinen Unterschied, das interessiert die dort doch garnicht, der bekommt doch seinen Förderbedarf und gut ist… . Nein, nichts war gut. Wie kann sie solch eine Meinung haben und die dann in den Bericht schreiben. Das ist doch nur wieder ein neues „Problem“ welches genauer bearbeitet werden muss.

Damit war für mich das Treffen vorbei und ich machte dicht. Warum sollte ich mich weiter bemühen nett und ehrlich zu sei, wenn Sie uns so in den Rücken fällt. Wer weiß, was sie noch so hinter unserem Rücken erzählt hat. Dies merkte sie natürlich auch und versuchte, alles abzuschwächen, schön zu reden und mir zu sagen, ich müsste lernen, den Jungen loszulassen, sonst würde der ja nie im Leben klarkommen. Also noch einen oben drauf. Sie glaubt also, dass wir ihm zu viel abnehmen und ihn beschützen. Wir ihn härter ran nehme müssten. Na super!

Ein Versuch, dass sie mir das mal näher erklären soll, scheiterte, da wir nicht mehr auf einen Nenner kamen. Aber bitte wann und wodurch ist sie zu diesen Erkenntnissen gelangt? Hatte sie die schon von Anfang an oder erst seit wir… gesagt oder gemacht haben? Oder ist es noch ganz anders, das ist nicht wirklich ihre Meinung, sondern eine Idee vom Schulamt? Damit die wieder noch etwas in Händen halten, womit sie uns weiter quälen können?

Als ich meinem Mann davon erzählt habe, war er genauso geschockt wie ich. Er versteht es auch nicht und versuchte am Abend mit ihr darüber am Telefon zu reden. Erst war sie noch freundlich, meinte, dass dies ihre Meinung wäre und sie uns nur helfen wollte. Das wir ja leider emotional so mit drin stecken würden und so nicht sehen würden, dass Tom nun endlich nicht mehr nur beschützt werden sollte, sondern lernen müsste, wie das Leben wirklich funktioniert… . Mein Mann wollte ihr erklären, dass sie doch so etwas medizinisches garnicht schreiben braucht, es ihre Kompetenz übersteigt und wir ja mit unserem Psychiater im Gespräch sind, der das wohl genauso sieht, wie wir… . Dies wollte sie alles nicht hören. Genauso wenig wie, damit liefern sie doch nur dem Schulamt wieder die Möglichkeit, dass wir beweisen müssen, das ein Klinikaufenthalt kontraproduktiv ist. Darauf meinte sie nur, „Herr M. das ist meine Meinung und die werde ich da ja wohl reinschreiben dürfen, das interessiert das Schulamt bestimmt eh, ( leider) nicht, aber ich lasse mich von Ihnen doch nicht erpressen…!

Wir wollten bestimmt niemanden erpressen, sondern ihr nur nahe legen, dass sie dies doch bitte nicht so hart schreibt oder es ganz weglassen könnte, da dies ja garnicht ihre Aufgabe sei, medizinische Aussagen zu machen. Sie könnte ja auch die Sätze etwas ändert, zb in,- vielleicht wäre ein Klinikaufenthalt eine gute Möglichkeit …! Das ansonsten ihr Satz vielleicht bedeutet, dass wir wieder Wochen oder Monate beschäftigt sein werden zu beweisen, dass Klinik keine Verbesserung bringt, sondern nur noch mehr Stress,… Nein, dass wollte sie nicht hören, meinte nur noch pampig,- „Das ist meine Meinung, dabei bleibe ich und das bleibt da stehen, wenn Sie anderer sind, können Sie dies ja auf dem Elternbogen so eintragen“! “ Ansonsten habe ich nichts mehr dazu zu sagen“- und legte auf.

Bums, da saßen wir nun. Wie konnte das passieren? Wo und wodurch, war sie zu dieser Meinung gekommen? Hatte, sie die von Anfang an? Oder hat sie Anweisungen vom Schulamt bekommen? Warum haben wir ihr so vertraut und Dinge erzählt, die wir nun gegen uns um die Ohren gehauen bekommen? Warum habe ich wieder einmal nicht mehr auf mein Gefühl gehört, welches mir sagen wollte, „Gib Obacht“! Ich habe mir gesagt, „ach hör doch, die sagt ja, sie sieht das genauso wie wir“!

Es machte sich Chaos, Enttäuschung, Wut, Angst und Ärger über mich selber breit. Da saßen wir nun und waren am Boden zerstört. Wie sollte es nun weiter gehen? Was kommt jetzt dadurch auf uns zu? Was kann dies nun alles bedeuten?

Fragen, fragen, fragen…die mussten wir erst einmal unserem Anwalt stellen. Gut, dass wir den an unserer Seite haben….

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