Prüfung bestanden

Nach einem Monaten haben wir die tolle Nachricht erhalten, dass er die Prüfungen mit guten Noten bestanden hat. Wir sind darüber sehr sehr glücklich.
Es ist für uns nicht so wichtig, dass er den 9er Hauptschulabschluss nun hat, denn er will ja sowieso noch weiter lernen. Wir wissen ja auch seit Jahren, wie schlau er ist und das er nur noch keinen Schulabschluss gemacht hatte, da er nicht mehr in ein Gebäude gehen konnte und das Schulamt und Jugendamt uns das Leben so schwer gemacht haben.

Es ist für uns vielmehr der Beweis, dass wir recht hatten, ihn von der Webschule unterrichten zu lassen. Ansonsten hätte er nur krankgeschrieben hier gesessen und sich schulisch nicht weiter entwickelt.
Da es in Deutschland immer noch keine klare Regel gibt für Schüler, die eine eindeutige Diagnose vom Psychiater haben, dass sie passend beschult werden müssen. Muss jede Familie erst mehr oder weniger darum kämpfen, für ihr Kind die passende Hilfe zu bekommen. Denen ein Schulbesuch nicht möglich ist und/oder dieser sogar gesundheitsgefährdend ist, die haben kein automatisches Anrecht auf eine andere Art der Beschulung. Bis sie dann ein Recht auf online Unterricht bekommen, müssen viele oft Monate oder Jahre darum streiten. Der Kampf von der Schulpflicht befreit zu werden oder die Kosten vom Jugendamt getragen zu bekommen, raubt den meisten dann die letzte Energie. Nicht selten kommen vom Jugendamt sogar Anschuldigungen gegen die Eltern, dass sie sich schlecht um die Kinder kümmern, dann wird die Erziehung geprüft. Leider wird auch einigen Müttern einfach ein „Münchhausen Syndrom“ unterstellt. Dann müssen die Eltern beweisen, dass dies nicht stimmt. Traurig so etwas.
Dieser unnütze Kampf, für Dinge, die selbstverständlich sein sollten, machte die Situation für uns nur noch schlimmer, nicht besser. Wir haben es ja nun genau erlebt, wie es Tom ging die ganze Zeit. Für kaum etwas Neues war Energie über, alles bedeutete Stress. Das was er machen musste, raubte soviel Kraft, brachte ihn so aus dem Takt, dass die ach so hoch gelobte Integration, völlig auf der Strecke blieb. Freunde hatte er die 7 Jahre Schule keine gefunden, was uns ja immer erzählt wurde, dass er dort hin muss damit er Kontakt hat. Wo ist dieser ganze tolle Kontakt denn?
Seit dem Ruhen der Schulpflicht, ruht er immer mehr in sich und entwickelt von sich aus wieder Ideen für Neues. Er traute sich mit ins Kino zu gehen, wollte unbedingt in eine große Halle mit um sich dort einen Comedian anzusehen, ist mit in die Stadt gefahren um neue Kleidung zu kaufen, die er dann auch angezogen hat. Ist bei uns, wenn wir Besuch bekommen und freut sich auf den Urlaub….
Welche Methode ist nun effektiver um am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen?
Das alles ist der Grund, warum wir uns so sehr über die bestandene Prüfung freuen. Denn man sieht auch hier, dass es schulisch weiter aufwärts geht. Er entwickelt immer mehr Freude am lernen, verbindet verschiedene Themen miteinander, erkennt Zusammenhänge, ist nicht mehr gestresst nach dem Unterricht und freut sich, wenn er noch länger dort weitere Schulabschlüsse machen darf.
Wir werden sehen, was die einzelnen Behörden von seiner Entwicklung so halten, wenn wir bald das neue Ruhen beantragen werden. Im Moment ist das Jugendamt auch auf unserer Seite. Sie haben uns ein positives HPG geschrieben und darin bestätigt, dass er sich im letzen Jahr so toll weiterentwickelt hat.
Warum darf es sein, dass Behörden die ach so hoch angesetzte Schulpflicht dazu benutzen Kinder davon abzuhalten, sich in Ruhe weiter zu entwickeln und ein glückliches Leben zu führen? Warum darf die Schulanwesenheitspflicht mehr wert sein, als ein glückliches Kind? Warum darf ein Amt sich über das Gutachten eines Psychiaters hinwegsetzen und alles anzweifeln und dabei auch noch auf Zeit spielen. Über zwei Jahre Kampf bis zur völligen Erschöpfung, so das auch das gesamte Familienleben nicht mehr so wie früher möglich war. Die ganze Familie hat darunter gelitten, vom finanziellen mal ganz abgesehen. Dabei muss man sagen, dass wir in der Lage waren die Webschule die zwei Jahre selber zu finanzieren und er so schon die Zeit lernen konnte. Wer dies nicht kann, muss warten und die Kinder kommen schulisch nicht weiter.
Ich hoffe wirklich, dass die Leute vom Schulamt nun erkennen, dass unser Weg für uns der wirklich bessere ist. Wir hoffen darauf, dass nicht noch einmal solch ein Kampf auf uns wartet. Bald müssen wir erneut den Antrag stellen und vorher zum Psychiater um die gute Entwicklung bestätigen lassen.
Hoffen wir mal, dass alles gut verläuft und nicht wieder ein monatelanger Kampf auf uns wartet.

Die erste Prüfung

Die Zeit vergeht und wir erholen uns alle immer mehr. Die Webindividualschule klappt immer besser, Tom ist entspannt, macht mittlerweile gerne Unterricht.
So hat sein Lehrer entschieden, dass er doch zur Probe im Winter die Prüfung mitschreiben darf. Es ist der 9er Hauptschulabschluss. Eigentlich ist er bald mit dem Stoff der 10 Klasse durch, aber damit er nicht zu sehr überfordert wird, von dem ganzen neuen, wollten wir es so probieren und damit er die Prüfungssituation kennenzulernen kann, mitschreiben.
Es zeigte sich, dass diese Entscheidung sehr gut war, denn es stresste ihn doch sehr, sich vorzustellen, dass er in Bochum mit anderen Kindern die Prüfungen zusammen schreiben sollte. So lange hatte er nun keine Arbeit mehr geschrieben, sich von Schule und allem, was dazu gehört distanziert. Mit anderen Kindern, seines Alters hatt er auch Probleme, da er sie sehr schlecht verstehen kann und die Hänseleien aus der Regelschule, waren auch noch nicht ganz verdaut.
So kamen doch wieder 100 fragen auf, die wir nach und nach versuchten zu erklären oder zu lösen. Fragen wie, „Welche Fächer muss ich schreiben, wie oft muss ich nach Bochum, wieviele Kinder sind da, wieviele erwachsene“? kamen genauso wie, “ was mache ich, wenn ich da weg will, muss ich mit anderen Kindern in einem Raum schreiben, was könnte mich jemand fragen oder, wenn ich nach 15 min fertig gerechnet habe, kann ich dann einfach gehen“? Er machte sich keine Sorgen darum, dass er es fachlich nicht schafft, sondern die ganzen Frage drehen sich ums drum herum. Der Stress, der entsteht, weil alles neu und unbekannt ist, er nicht genau weiß, was passiert oder was wer von ihm will…, dies bereitet Stress.
Also, wie können wir diesen Stress etwas auffangen? Als erstes entschlossen wir uns vorher 1-2x nach Bochum zu fahren, dann kann er seinen Lehrer und die Räumlichkeiten schon einmal live kennenlernen. Wir besprachen mit seinem Lehrer, ob es möglich sei, dass er alle Prüfungen hintereinander schreibt und dabei alleine in einem Zimmer sitzt. Die Schule ist sehr bemüht für jedes Kind möglichst alle Probleme zu lösen, deshalb wurde uns gesagt, dass er alleine oder mit einem anderen Kind in einem Raum schreiben darf und nur sein Lehrer dabei ist. Leider kann er aber nicht mehr als die angesetzte Prüfung für den Tag schreiben, da diese ja von externen Prüfern erst den passenden Tag mitgebracht werden. Da es aber für den 9er Abschluss auch nur 2 Tage Prüfungen sind, wird dies hoffentlich so klappen.
So planten wir den ersten Besuch an der Webschule, der nur ca 15 min lang sein sollte, damit er Tom nicht überfordert. Sein Lehrer war sehr gerne dafür bereit und empfing uns gegen Mittag am Gebäude. Die Schule ist groß und Lichtdurchflutet, alles sehr hell und freundlich gestaltet, noch viel schöner, als wir es von den Bildern schon gedacht haben. Dort können und sollen sich die Lehrer und Besucher wohlfühlen.
Nach einem kleinen Rundgang durch die Schule, sind wir gemeinsam in das Unterrichtszimmer von Toms Lehrer gegangen. Die obere Etage dient hauptsächlich zum unterrichten, dort hat jeder Lehrer seinen eigenen Raum, von wo aus er Skypt und die Kinder betreut. Für Tom war dies alles sehr aufregend, die vielen neuen Eindrücke, sein Lehrer live und nicht genau zu wissen was gleich kommt… . Da wir aber die ganze Zeit dabei waren, klappte es gut. Wir redeten am Anfang einfach, hatten dann das Gespräch auf Fußball gebracht, da unser Junge darüber am besten und liebsten sprechen kann. So wurde er dann auch locker und kam mit ihm ins Gespräch, so war es ein gelungener erster Besuch.
Zwei Wochen später sind wir noch einmal nach Bochum, an diesem Tag hat Tom alleine in dem Zimmer seines Lehrers eine Probe Mathearbeit geschrieben, so wie es zu den echten Prüfungen auch ablaufen soll. Wir durften solange unten im Aufenthaltsraum warten und wurden freundlich von allen begrüßt die durch den Raum huschten. Tom schrieb über eine Stunde, redete in der Zeit einiges mit seinem Lehrer, fühlte sich dort recht wohl und bei ihm auch sicher. Das ist schön, dass er ihm so vertraut. Durch die Besuche konnten so viele Fragen geklärt werden, dass er ruhiger wurde, da er nun wußte, was auf ihn zukommt.
So haben diese Besuche sehr viel positives in ihm bewirkt. Danach konnten die Prüfungen kommen, die er gut bestanden hat. Jetzt kann man entspannt auf die nächsten Prüfungen hinarbeiten.
Ja, es läuft nicht alles so einfach wie bei „normalos“, aber wenn wir uns auf jeden Autisten einstellen, ihn gut vorbereiten, ihm Zeit lassen, die Grenzen akzeptieren und in Ruhe alles angehen, ist sehr viel möglich. Das ganze hat uns 2 Tage Zeit gekostet, Vorbereitung und Nachsorge…, aber es hat sich gelohnt. Tom ist nun noch entspannter mit der Schule, öffnet sich seinem Lehrer gegenüber noch mehr und hat mittlerweile auch wieder mit ihm geskypt, was ja seit dem Lehrerwechsel nicht mehr möglich war. Auch hat er dadurch wieder so viel Selbstvertrauen in sich gewonnen, dass er mit seinem Freund im Kino war und zu einer Veranstaltung eines Comedian mitgegangen ist. Dies war vor einem Jahr noch undenkbar.
Das ganze zeigt uns wieder einmal, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Denn die ganze Prüfung mit Vorbereitung haben wir nur mit der Webschule bzw mit seinem Lehrer so abgesprochen. So war niemand da, der uns sagte, ihr müsst das so machen, der braucht doch nicht vorher nach Bochum reisen, warum kann der nicht mit den anderen Kindern zusammen schreiben… . Wir kennen unser Kind am besten und haben die gesteckten Ziele gut gemeistert. Ich hoffe mal, dass keiner noch jemals darüber meckern wird. Schön, wenn sich endlich alle da raus halten und uns machen lassen.
Aber leider bekommen wir immer wieder von der Seite „Anfragen“, von Leuten die meinen, wir müssten doch mal … machen und uns endlich um … kümmern. Wir dachten doch, es sei nun ein Jahr Ruhe, aber nein …, immer wieder müssen sich andere einmischen und uns sagen, was zu tun ist, damit Tom ein gutes glückliches Leben leben kann. Das alles kostet unnötig viel zu viel Kraft.

Wie es mit uns weiter geht

Seit dem melden vom Schulamt,- und Jugendamt sind 4 Monate vergangen und es hat sich so einiges verändert.
Tom ist in dieser Zeit noch einmal richtig aufgeblüht, die Schule klappt noch entspannter, seine Therapeutin hat ihm bestätigt, dass er offener ist und sein Lehrer ist guter Dinge, dass er im Winter die ersten Prüfungen an der webschule mitmachen kann…
Auch wir merken, wie gut es ihm einfach tut, dass ersteinmal alles geklärt ist mit den Behörden. Er hat noch mehr Energie über für schöne Dinge. So kann er sich noch mehr mit seinem Freund treffen, schreiben oder auch Skypen. Ist noch mehr Zeit mit uns zusammen, fängt wieder mehr an, zu kochen, backen oder mit uns zu spielen… . Ist dabei wenn Besuch kommt oder fährt mit uns einkaufen oder in eine Stadt… das macht einfach Freude zu sehen, dass es ihm gut geht. Er ist sehr ruhig und ausgeglichen, mag sich und sein Leben, hat Energie über und wird selten nur noch krank.
Jetzt können wir endlich anfangen, neues zu erlernen. Dinge wie, selbstständig zu kochen, aufzuräumen oder einkaufen zu gehen… . Aber auch, Menschen noch besser zu verstehen, was sie denken, wollen oder meinen…, damit hat er immer noch so seine Probleme. Nur ist er jetzt meist aufnahmefähig und interessiert daran, mit anderen besser in Kontakt zu kommen, sie zu verstehen oder ihre Welt kennenzulernen…
Es zeigt sich auf ganzer Linie, dass dies so der richtige Weg ist. Leider dürfen wir den ja erst seit kurzem gehen. Es hätte uns viel leid erspart und ihn schon früher wieder entspannt werden lassen, wenn wir nicht so lange gezwungen worden wären, alles mögliche zu beweisen.
Bei uns sieht es noch etwas anders aus. Wir brauchen immer noch viel Zeit um den gewaltigen Stress zu verarbeiten. Da wir auch noch mit unseren anderen Kindern mit Ämtern Stress haben, kommen wir noch nicht so schnell zur Ruhe.
Wir merken, wie groß unser Misstrauen gegenüber Ämtern, Krankenkassen oder Psychiater und Pädagogen ist. Wenn uns immer wieder jemand sagt, wir sehen das falsch, müssen neue Beweise für unser Anliegen liefern oder so könnte das ja garnicht sein…, sind wir nun schnell etwas mürrisch und zeigen dies auch. Wir wollen nicht immer diskutieren müssen oder beweisen. Aber ich möchte auch nicht mehr soviel Energie verlieren, nur weil andere entweder keinen Bock auf ihre Arbeit haben, Geld sparen wollen oder sie noch glauben, Autisten seien alle doof…
Es ist schade, dass uns allen soviel Energie geraubt wurde und wir so gelitten haben, was nicht sein musste. Leider sind sehr viel Freude, Lockerheit und schöne Erlebnisse verloren gegangen, die wir nun erst nach und nach wieder finden müssen.
Dabei ist es dann nicht hilfreich, wenn die Sonderpädagogin uns schon wieder anschreibt, wir müssten miteinander reden, da sie meint, sie müsste versuchen mit uns doch wieder Kontakt aufzunehmen um Tom zu helfen, damit wir ihr endlich sagen, wie toll sie ist und das sie doch recht hat damit, dass wir Tom zwingen müssen endlich IN ein Schulgebäude zu gehen… . Sie lässt nicht locker.
So haben wir ihr ersteinmal geschrieben, sie soll uns schriftlich bescheinigen, von wem sie was für einen Auftrag erhalten hat uns weiter zu begleiten. Seitdem ist erst noch einmal Ruhe. Aber wie lange?
Wir müssen ja schon bald wieder anfangen alle Unterlagen zusammen zu suchen, zum Psychiater gehen und ein Gutachten erstellen lassen, die Therapeutin was schreiben lassen und seinen Lehrer…, damit wir direkt auf das Schulamt vorbereitet sind. Dort müssen wir ja dann den neuen Antrag auf Ruhen der Schulpflicht stellen, damit er auch das weiterhin das Ruhen der Schulpflicht erhält.
So hoffen wir mal, dass wir alle noch mehr zur Ruhe kommen, bevor die neue Runde beginnt. Auch hoffen wir, dass diese nicht so anstrengend sein wird, wie der letzte Antrag. Gut, dass nun die Uhr für uns läuft. Denn es ist das letzte Jahr, wo Tom vom Schulamt das Ruhen erhalten muss. Danach ist er 18 und benötigt das nicht mehr. Dann ist höchstens die Frage, was sagt das Jugendamt dazu, dass sie die Webschule weiter zahlen sollen? Aber bis dahin ist ja noch Zeit.
Wir sind uns nur jetzt noch sicherer, dass niemand mehr uns so schlecht behandeln darf und uns vorschreibt, was wir machen müssen. Keiner darf unsere Kinder zu Dingen zwingen, die wir als schädlich ansehen. Wir gehen nun unseren Weg. Dabei sind wir ja auch allen solange egal, wie wir kein Geld von ihnen bekommen möchten. Dies zeigt ja sehr deutlich, worum es bei allem am meisten geht,- Geld.
So werden wir sehen, was noch kommt. Wenigstens haben wir wieder die Hoffnung, dass nun alles bald gut läuft und wir in Ruhe gelassen werden.

Jugendamt meldet sich wieder

Nachdem wir das Ruhen der Schulpflicht erhalten hatten, war erst einmal große Freude eingetreten. Darauf folgte aber bei uns beiden ein „Tief“ denn der Stress der letzten Jahre konnte nun endlich raus kommen,- was er auch tat. Ich war aber dennoch überrascht, dass nun doch noch so massiv eine ganze Zeit Aufarbeitung und Erholung für Körper, Seele und Geist anlagen. Da wurde uns noch einmal bewußt, wie schwierig diese Zeit so war, wie sehr wir uns ständig überfordert hatten und der Körper ausgelaugt war…
Gut, dass erst einmal Urlaub war und wir ganz aus allem raus kamen. Noch nie haben wir in einem Urlaub so wenig unternommen, sondern waren einfach nur froh, dass alles vorbei war. Wir genossen die Zeit „Faul“ am Strand und versuchten alle Bereiche aufzutanken.
Wieder zuhause, schrieben wir dem Jugendamt in Absprache mit unserem Anwalt nun auch einen Brief. Darin bekamen sie die Mitteilung, dass das Schulamt das Ruhen bewilligt hat und wir sie nun bitten, die weiteren Kosten zu übernehmen. Auch sollten sie die Kosten für die Webschule von den letzten 1 1/2 Jahren auch auf unser Konto überweisen.
Dieser Brief war freundlich, aber direkt und klar formuliert, er sagte unmissverständlich, dass wir nun die Bezahlung erwarten.
Dann hieß es wieder warten. Ein wenig Stress machte sich auch in dieser Zeit wieder breit, Gedanken wie,- wann werden sie wohl antworten, was wollen die dann noch von uns, müssen wir noch neue Gutachten erbringen, noch mehr kämpfen oder beweisen…? Was wenn…?
Wir warteten 2 Wochen, wo keine Reaktion vom Jugendamt kam. Dann rief mein Mann einmal dort an und fragte nach. „Ja, der Antrag liegt schon hier und ist bewilligt, er muss nur noch getippt und unterschrieben werden…“!
Bitte was? Er liegt da rum und wartet darauf, dass ihn irgendwer mal tippt und unterschreibt? Wie lange dies dauert, sagte die Dame nicht, was drin steht, auch nicht. Also weiter warten.
Ich dachte, es kann ja nicht so schwer sein auf einem Amt einen Brief zu tippen, das glaubte ich auch nicht, aber dann würde der doch bestimmt in ein paar Tagen bei uns ankommen…,- nein, es dauerte noch einmal 2 Wochen, bis wir den Brief in Händen halten konnten. Beim öffnen war mir wieder ganz komisch. Heißt,- „bewilligt“ wirklich einfach so, sie zahlen die Schule nun bald? Mit welchen Auflagen? Oder was kam jetzt noch?
Also, öffnen, sonst werde ich es ja nie erfahren… . Erst einmal ein bla bla darüber, wie die letzten 1 1/2 Jahre verlaufen waren und das sie ja auf das Schulamt warten mussten… . Dann konnte ich lesen,- … da nun das Ruhen bewilligt wurde übernehmen wir für das nächste Schuljahr die Kosten der webindividualschule…. . Wow, welch eine Freude. Endlich haben wir auch diese Sicherheit. … „des Weiteren werden wir Ihnen die Kosten der letzten Jahre auch rückwirkend bezahlen…“! Huch, mit soviel Glück, kann man ja kaum umgehen. Ich musste es noch einmal lesen um dies glauben zu können. Hoffentlich haben die sich nicht „vertippt“!
Auch dies habe ich direkt meinem Mann mitgeteilt und dem Rest der Familie, da war Party angesagt. Auch hier jetzt einfach so einen Brief, der alles bewilligt, ohne Auflagen, Anschuldigungen oder Bedingungen. Kaum zu glauben, denn mit dem Jugendamt sind wir ja vor dem Schulamt heftig aneinander geraten und mussten uns die übelsten Dinge anhören. In dieser Zeit wurde allerdings die Mitarbeiterin die uns soviel Ärger gemacht hat,- nennen wir es mal „versetzt“. Die neue ist doch sehr verständnisvoll und bemüht, wir haben diese schon im Zusammenhang mit Toms Therapie, die ja auch immer wieder bewilligt werden muss, sehr nett erlebt.
Wer nun letztendlich die Entscheidung getroffen hat, wissen wir nicht. Wir sind nur froh, dass wir endlich ein Jahr Pause haben. Was uns nächstes Jahr erwartet, wissen wir noch nicht, aber es wird hoffentlich nicht mehr so schlimm. Gut dass Tom dann schon 17 ist und es nur noch um 1 Jahr Schulpflicht geht.
Begreifen können wir die letzten 2 Jahre aber nicht. Wozu musste dies so sein? Wem hat es geholfen, wohl niemandem, aber uns sehr geschadet. Wie lange es dauert, bis wir wieder alle gesund und entspannt durch die Woche gehen können weiß ich nicht. Hoffentlich dauert es nicht bis April, denn dann müssen wir schon wieder den neuen Antrag stellen.

Wie der Alltag leichter wird

Heute will ich mal anhand von einigen Beispielen beschreiben, wie wir unser Leben entspannter gestalten. Die wichtigsten Dinge, die wir in dieser Zeit gelernt haben sind,- Geduld und passt die Dinge euch an.
Geduld ist sehr wichtig, da das Gegenteil, Druck, Hektik und Strafen, meist nur kontraproduktiv wirken. Wenn wir langfristig Fortschritte machen wollen und erleben, dass unsere Kinder entspannt, gerne und freiwillig viele Dinge machen, dann sollten wir es langsam angehen und dabei in kleine Abschnitte aufteilen.
Beispiel, jedes Jahr benötigen die Kinder ja neue Schuhe, sowohl durch die gewachsene Füße als auch der Wechsel von Sommer,- zu Winterschuhen. Dies gestaltete sich bei uns einige Jahre doch sehr schwierig. Es gab Geschrei, Overload’s, Verweigerung die neuen Schuhe anzuziehen, sie wurden in den Müll geworfen oder tagelang geweint, bzw einfach nicht das Haus verlassen… einfach gesagt, – es war für alle Beteiligten nicht schön.
Nach und nach haben wir es dann anders probiert. Wenn es um Schuhe ging, die noch passten, nur saisonal jetzt wieder rausgeholt wurden, habe ich ersteinmal darüber geredet, dass bald die Zeit kommt, wo man wieder dicke Schuhe tragen muss. Dann standen sie im Flur, so das er sie sehen konnte. Als nächstes habe ich ihn gefragt, ob er sie einmal kurz anprobieren kann, damit wir sehen, dass sie noch passen. Nur kurz und dann direkt wieder wegstellen. Auch habe ich Zeit gehabt, ihm zuzuhören, was er zu diesen Schuhen zu sagen hat,- wo der Schuh drückt-. Manche Dinge konnte ich dadurch verändern,- andere Schnürsenkel, die Schuhe putzen oder etwas weiten… . Bei vielem merken, dass sie ihm noch nie „gepasst“ haben, ich die ihm aber einfach aufs Auge gedrückt hatte, weil sie mir gefallen haben oder sie billig waren. Da viel mir auf, wie oft wir Dinge entscheiden, die nicht auf unser Kind in erster Linie ausgerichtet sind, sondern auf uns oder die anderen Mitmenschen, „da man das halt so macht“ oder, weil es alle so machen.
Damit wären wir auch beim zweiten,- alles möglichst so zu machen, wie es für den Autisten gut und passend ist und nicht für mich, die Schule, den Staat oder die Freunde…. warum sollte ich unser Kind dazu zwingen Schuhe zu tragen, die ihn drücken, er als unangenehm empfindet, die so zu viel Energie rauben…, nur weil „alle anderen“ das doch auch so machen? Wenn ich in Ruhe auf unseren jungen höre, was er für Schuhe tragen möchte, ihm Zeit gebe sich passende auszusuchen, ihn dafür vielleicht nicht in einen Laden quäle sondern er online schauen kann und wir dann 3 paar bestellen, damit er hier in Ruhe probieren kann. Wenn ich mich auf ihn, seinen Geschmack, Vorlieben und Gefühle einlasse, klappt es immer besser, als früher. Solche ausgesuchten Schuhe werden dann auch gerne getragen. Dies gilt natürlich genauso auch für alle anderen Bereiche. Kleidung, Essen, Hygiene, Hobbys, Schule, Freunde, Vereine, Feiern …. . Wie gehe ich damit um? Passe ich den Jungen den Menschen an oder darf er die Dinge sich anpassen?
Erwarte ich jeden Tag von Tom, dass er endlich lernt, dass man nicht nur in Trainingshose, aus dem Haus geht oder freue ich mich, dass er nun entspannt das Haus verlassen kann? Auch wenn Nachbarn und Freunde komisch gucken oder doofe Fragen stellen? Er fühlt sich darin wohl, es drückt und kratzt nichts, sie sind immer weich und gleich,- wunderbar. Es gibt sie in kurz und lang und fertig. Nie war Hosenkauf und das tragen so entspannt, wie jetzt. Ob er jemals noch mal andere tragen wird,- wir wissen es nicht. Aber selbst wenn eine Hochzeit oder Beerdigung anliegt, darf er damit gehen. Ich lege keinen Wert darauf „Etikette“ zu bewahren, die Hosen,- dies gilt natürlich auch für den Rest der Kleidung, sollten sauber sein und noch passen, fertig. So einfach kann es sein, wenn er entscheiden darf, was gut für ihn ist und nicht wir ihm was aufs Auge drücken, was wir meinen, dass man das so machen muss. Vor allem nicht, nur weil „die Gesellschaft“ dies so will.
Genauso ist es auch mit dem Kindergarten, der Schule oder der Freizeit… . Ich möchte, dass wir entscheiden dürfen, was gut für unseren Jungen ist und was zu viel,- bzw bei manchen Dingen ist es ok, wenn ein Arzt oder Psychiater bestätigen muss, dass Tom dies überlastet… Nur wenn man über Jahre darum kämpfen muss, dass er nicht mehr endlich lernen MUSS, sich der Schule anzupassen sondern Tom so lernen darf, wie es zu ihm passt. Dies verbraucht leider viel zu viel Energie, die nicht nur sinnlos ist, sondern sogar kontraproduktiv.
Wir Eltern können in Deutschland immer noch nicht über die Art und weiße des Lernens entscheiden. Darüber müssen wir mit Behörden mehr oder weniger kämpfen,- manchmal auch mit Psychologen, Psychiatern und Lehrern…, aber wir können den Rest des Tages entscheiden, wie er leben kann. Die vielen kleinen Dinge, wie Hosen, Schuhe, Hobbys oder Essen …, liegen doch in unserer Hand. Bei alldem sollten wir immer überlegen, warum meine ich, ist dies sooooo wichtig, es genauso zu machen? Was schadet es ihm, wenn er es anders macht? Entstehen dadurch bleibende Schäden oder eher genau andersherum. Schadet es ihm, wenn er es machen muss? Wer oder was ist mir bei der ganzen Sache wirklich wichtiger? Was die Nachbarn denken, die Familie oder mein Kind?
Natürlich kann und muss man bei manchen Dingen auch langfristig überlegen, was es schaden könnte. Nur haben wir leider auch dabei oft nur die Sicht von „Normalos“ und nicht von „Aspis“ im Sinn. Braucht oder will jeder Autist wirklich ständig mit Menschen zusammen sein, die ihn überfordern? Muss man Kirmes, Sportvereine oder Shoppingcenter mögen um glücklich leben zu können? Auch hier haben wir gelernt umzudenken. Heute fragen wir uns mehr,- was wollen wir wirklich? Ja, es ist gut, dass er schwimmen geht, aber er mag keine öffentlichen Freibäder, also haben wir einen Pool in unseren Garten gestellt. Einkaufen kann man auch online oder wir fahren zu Zeiten, wo kaum Menschen in den Geschäften sind. Dabei nehmen wir Rücksicht auf seine Aussagen, wo er zb das Licht zu grell findet oder der Geruch eklig ist… . Wenn wir möchten, dass er mit zum einkaufen fährt, darf er sagen wo wir einkaufen. Er darf auch jederzeit sagen, „jetzt reicht es mir“, dann darf er sofort ohne Diskussion oder fragen, ins Auto gehen oder wir fahren alle sofort zurück. Dies hilft ihm sich zu trauen neues auszuprobieren. Manchmal müssen wir Neues mehrmals ausprobieren, bis es entspannt klappt, aber dies lohnt sich doch.
Also immer die Ausrichtung, wir passen uns ihm an, nicht er ständig uns. Dabei bleiben ja doch auch immer noch genügend Dinge über, wo er sich anpassen muss. Nur jeder Moment, den er einfach entspannt bleiben kann, spart Energie und dies kommt dann doch wieder allen zu gute. Seitdem wir immer mehr streichen von den Sachen, die ihn stressen, hat er endlich wieder Energie über und fängt nun von sich aus an, neues auszuprobieren. Ja, wir passen an so mancher Stelle nicht mehr ins Raster, fallen auf und viele fragen sich,-“ müssten die nicht mal…“? Nein, wir müssen nicht, denn wir leben unsere Leben und du deins. Woher solltest du also besser wissen, was für uns gut und passend ist. Ich möchte dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft glücklich und entspannt leben können, dies klappt aber nicht mit ständigem Stress. Wir alle müssen lernen die Welt aus Sicht des anderen zu sehen, da viele aber nicht selber Autisten sind, können sie dies nicht so leicht. Da hilft es dann zuzuhören und Ihnen zu glauben, was sie sagen und dann den Alltag darauf auszurichten und nicht auf,-“ das machen aber doch alle so“!
Wir sind ja (schon) einzigartig, wundervoll und liebenswert, einfach so, so wie jeder ist. Wir müssen nicht umtrainiert werden, lernen uns anzupassen oder wenigstens nicht aufzufallen…..

Schulamt meldet sich endlich

Nach fast 3 Monaten, hat sich das Schulamt gemeldet. Wir hatten mit unserem Anwalt abgesprochen, dass wir nach 3 Monaten eine Unterlassungsklage einreichen werden, aber dies wissen die ja dort auch und haben somit noch kurz davor einen Brief geschickt.
Unser Antrag sei bei Ihnen eingegangen,- „ach echt, ist ja super“! Dann kommt ein bla bla über, er sei ja Autist …, es wäre aber durch unsere abgegebenen Gutachten nicht ersichtlich, warum er nicht an die ihm zugewiesene Förderschule gehen kann , in eine Klinik und dort die Schule für kranke oder wenigstens Hausunterricht machen kann. „Bitte was? Wir haben keine ausreichenden Gutachten abgegeben, die dies begründen“? „Was steht denn sonst auf den ganzen Stellungnahmen vom Psychiater? Er stellt sich zu sehr an…“?
Somit bitten Sie uns, ein geeignetes Gutachten vom Gesundheitsamt und eines vom Schulpsychologen einzureichen. Eine Frist haben Sie uns dafür auch direkt gesetzt. Für uns müssen 6 Wochen reichen. Wir waren sprachlos, was soll uns dazu noch einfallen. Nur, sie haben es wieder geschafft, dass eine neue Runde eingeläutet wurde. Wieder zieht sich alles unnütz in die Länge. Wieder haben wir die A-Karte und sollen aufgeben oder die geforderten Unterlagen anbringen.
Nachdem wir uns einen Tag etwas beruhigt hatten sprachen wir mit unserem Anwalt darüber. Auch der war verwundert über so viel Arroganz. Er konnte uns in soweit beruhigen, dass er sagte, wir müssten nicht zum Gesundheitsamt oder Schulpsychologen, da wir dort nur in Gefahr laufen, dass dieser uns nicht bescheinigt, dass keine Schule möglich sei. Dies wäre nicht gut. Wir könnten aber von unserem Psychiater und der Therapeutin noch einmal ein Gutachten erbeten, welches alles noch genauer zusammenfasst, was schon in den vorherigen Stellungnahmen stand.
Diese werden wir dann ans Schulamt senden und schauen, was sie damit machen. Die werden sich bestimmt wieder fast 3 Monate Zeit lassen um dann noch einmal zu sagen,- na gut, aber jetzt fehlt noch…!
Unser Anwalt wird aber nach Ablauf einer gewissen Zeit, von der Bezirksregierung erwarten, dass sie eine endgültige Entscheidung treffen, denn nur so, können wir auch dagegen vorgehen. Auch müssen sie in einem Ablehnungsbescheid genau begründen, warum sie den Antrag nicht genehmigen. Wir gehen mal davon aus, dass sie ihn ablehnen werden, da die Abteilungsleiterin schon von vorne herein gesagt hatte, Ruhen der Schulpflicht, sei normal keine Option, nur wenn überhaupt nichts anderes möglich sei. Da waren wir noch davon ausgegangen, dass sie die erbrachten Gutachten so annehmen und sich nach den Ergebnissen richten. Auch das erstellte AOSF Gutachten besagt, dass kein Schulbesuch, Hausunterricht möglich sei. Nur die Sonderpädagogin hatte ja da den schönen Satz reingeschrieben, dass sie glaubt, dass nur ein erfolgreiches eingliedern in die Regelschule möglich sei, wenn er IN eine Klinik gehen würde. Darüber hatten wir uns schon letztes Jahr so aufgeregt, denn ihr steht diese Beurteilung überhaupt nicht zu, solche Urteile zu fällen, übersteigt eindeutig ihre Kompetenz. Dies ist aber der Bezirksregierung und der Sonderpädagogin egal, denn sie können es für ihre Zwecke nutzen.
So hat es uns auch nicht gewundert, dass das Schulamt uns genau darauf „hingewiesen“ hat, dass wir doch belegen müssen, dass dies auch nicht zum Erfolg führt. Das es darüber schon seit letztem Jahr eine Stellungnahme vom Psychiater gibt, haben die einfach mal „vergessen“. Ach ja, sie sagen ja zu allem, dass diese nicht vorhanden oder aussagekräftig genug seien. Es ist doch super, wenn man immer wieder nich einmal sagen kann,“…so reicht dies nicht, das muss ausführlicher sein, dies ist nicht aussagekräftig genug…“!
Hier geht es schon lange nicht mehr darum, dass es Tom gut geht oder er eine angemessene Schulbildung bekommt,- nein, es geht nur darum, dass er nicht aus der Schulpflicht herauskommt und das das Jugendamt nicht zahlen muss.
So langsam haben wir uns damit abgefunden, dass wir die Webschule selber zahlen müssen, es ist uns auch egal, ob er von der Schulpflicht befreit wird. Nur ist es uns nicht mehr egal, dass wir so viel Energie in diese Ämter stecken müssen, dass kaum noch ein halbwegs normales Leben möglich ist. Wir sind nicht mehr bereit, noch länger uns durch Ämter so viel Energie und Freude rauben zu lassen. Uns sagen zu lassen, was gut sei, was wir machen müssen, dass wir ihn zwingen müssen, zu funktionieren oder ihn in „geschulte“Institutionen schicken sollen, die nur dafür sorgen, dass er wieder kränker, gestresster wird und jegliches Vertrauen, dass er endlich zu uns aufgebaut hat, verliert. Nein, wir wollen endlich in Ruhe unser Leben leben und uns nicht für alles 100 mal rechtfertigen müssen, nur weil irgendwer mit dem Kopf durch die Wand will.
Unsere ganze Familie hat darunter gelitten, Tom, da er immer die Angst in sich hatte, doch wieder in die Regelschule zu müssen, wir, weil uns die meiste Zeit nichts anderes als „wir müssen noch mehr Beweise finden, damit man uns endlich glaubt“ durch den Kopf schwirrte und wir immer wieder suchen mussten, ertragen mussten das jemand bei uns vorbei kommt oder wir zu jemandem hinfahren müssen… . Unsere großen Kinder, da wir weniger zeit für sie hatten und auch weniger Geld, sie im Studium zu unterstützen. Auch wirkt es sich immer auf Toms Wohlbefinden aus, ob wir entspannt sind oder eben nicht. Über zwei Jahren waren wir ständig in immer neuen Beweispflichten, mussten dafür sorgen, dass wir eine Lösung oder jemanden finden, der uns versteht und wirklich hilft. Mussten alles erklären, darauf hoffen, dass sie es verstehen und nicht auch von der Sorte sind, die glaubt, nur durch mehr Druck und Zwang, wird er wieder funktionieren.
Alles haben wir versucht und geliefert, nun ist damit aber Schluss. Wir haben nun noch einmal den Psychiater und die Therapeutin gebeten uns ein Gutachten zu schreiben, dieses ist das letzte was der Anwalt von uns, einreicht. Danach wird nur noch er mit dem Schulamt korrespondieren und bald Klagen.
Gut ist, dass nun die Zeit soweit fortgeschritten ist, dass alle Maßnahmen länger dauern und er dann bald 18 wird und sowieso frei ist. Die Zeit läuft ja nun nicht nur gegen uns, sondern auch für uns, denn die Behörden sind langsam und ein Gerichtstermin dauert sowieso. Auch wissen wir nicht mehr, was die noch von uns wollen könnten. Zu was wollen die uns noch zwingen?
Dies alles ist so traurig und wir sind mit unserer Kraft so am Ende. Nur sind wir zu zweit, glücklich verheiratet und haben genügend Geld, um die Schule zur Not auch weiterhin selber zahlen zu können,- auch Oma sei dank-. Aber was ist mit all denen, die alleine sind, niemanden zur Unterstützung haben und sich auch mit Behörden nicht auskennen? Wer hilft uns eigentlich, wenn alle Ämter gegen uns sind und nur die stellen, die nichts zu entscheiden haben, es ähnlich sehen, wie wir?
Warum haben Behörden so viel Macht und niemanden, der sie kontrolliert oder Einhalt gebietet? Ohne unseren Anwalt, der sich sehr gut mit Behörden, der Webschule und Sozialrecht auskennt, weiß ich nicht, wo wir heute wären. Deshalb empfehle ich jedem, nehmt euch einen Anwalt für Sozialrecht und lasst euch beraten. Wir benötigen professionelle Hilfe, damit wir wenigstens langsamen Erfolg haben.
Wir können gespannt sein, wie es weiter geht. Nur gut, dass wenigstens die Sonderpädagogin sich endlich zumindest im Moment, nicht mehr meldet. Seitdem geht es mit uns weiter Berg auf. Die hat das letzte Jahr praktisch am meisten Stress gemacht. Da sie dem Schulamt immer wieder „Stoff“ lieferte, was die gegen uns verwenden konnten. Auch kam sie immer wieder an, um über uns zu bestimmen und uns aufzuzeigen, dass sie doch alles besser weiß… .
Wir verstehen das alles nicht, wie solch ein Verhalten in Deutschland sein kann. Warum hat die deutsche Schulpflicht solch eine Macht?

Frühlingsgefühle und die schlimme Schulpflicht

Was für ein Wetter, ich freue mich über soviel Sonne und wärmende Sonnenstrahlen.
So beschließe ich, heute im Garten zu schreiben und dabei die Sonne zu genießen, mit den milden Temperaturen, lässt es sich hier sehr gut aushalten.
So habe ich Zeit, noch einmal die letzten Jahre zu überdenken und hoffe auf ein besseres Jahr 2019. Was ist bloß los in Deutschland, dass so viele Familien und Kinder unter dieser Schulpflicht leiden müssen?
Wie kann es sein, das Behörden so viel Macht haben und sie von keinem kontrolliert werden? Die Gesetze, die vor über 60 Jahren vielleicht einmal Sinn machten, heute noch so brutal durchzusetzen und zu missbrauchen ist sehr schlimm!
In keinem anderen Europäischem Land gab oder gibt es solch eine Harte,- Schulgebäude Anwesenheitspflicht. An oberster Stelle steht immer Proforma – „das Wohl des Kindes“. In Wahrheit ist dies aber nur ein Gesetz, welches von den Behörden dazu benutzt wird, dass entweder, das Kind von einer Regelschule verwiesen wird,- da angeblich nicht beschulbar, weil es eine Gefahr für andere sei, es wird auf eine Förderschule geschoben oder aber, wenn es wirklich nicht beschulbar ist, soll es trotzdem zwanghaft in eine Regelschule gehen. Ansonsten wird mit zwanghaftem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik gedroht oder mit dem Entzug der Erziehungsberechtigung.
Leider musste ich nicht nur bei uns feststellen, dass uns das Leben schwer gemacht wird und sich keiner wirklich um das Wohl von Tom sorgt, sondern auch bei vielen anderen erlebte ich ähnliche Geschichten. So kann man nur zu dem Schluss kommen, dass System dahinter steckt. Familien daran zu hindern, dass ihre Kinder glücklich und Gesund die beste passendste Schulausbildung erhalten, sollte doch im Sinne unseres Staates sein.
Warum nur wird es so vielen hier so schwer gemacht?
Haben diese Familien es nicht sowieso schon schwerer, da die Kinder viel mehr Hilfe benötigen?
Ich finde es vor allem so schlimm, dass hier der Eindruck erweckt werden soll, als ging es ums Wohl der Kinder. Dabei geht es mehr ums Geld. Nur langfristig ist es nicht teurer jedem Kind die wirklich passende Schulbildung zu Gewehren. Ob durch Schulbegleiter, gute Ausstattung der Regelschulen, mehr gut ausgebildete Lehrer für Autismus oder die Bezahlung der Webschule, diese werden dafür sorgen, dass jedes Kind die Schullaufbahn glücklich durchlaufen kann und so auch seinen besten Schulabschluss schafft. Dieser führt dazu, dass sie dann auch einen passenden Beruf erlernen können, an sich glauben, ihre Talente entdecken, ihre Grenzen erkennen und fröhlich ihr Leben leben.
Was haben wir von Kindern, die innerlich so kaputt sind, glauben Sie seien nichts Wert, die über Jahre überfordert, ängstlich, gemoppt oder krank waren und dann nicht mehr in der Lage sind ein eigenständiges schönes Leben zu leben. Wer fragt danach, wie es einer Familie ergeht, die über Jahre den Druck der Behörden aushalten musste, ihrer Willkür ausgeliefert war, wie es ihnen geht und was dies alles negatives angerichtet hat. Wieviele Eltern leiden so sehr darunter, dass sie mit ansehen müssen, wie die Kinder sich quälen, nicht an eine geeignete, gewünschte Schule gehen dürfen, gemoppt werden, von den Schulen weg geschickt werden oder nicht zur Webschule gehen dürfen…
Ich führe mit meinem Mann seit über 25 Jahren eine glückliche Ehe, aber auch unsere Beziehung ist an manchen Tagen sehr auf die Probe gestellt worden, da wir beide mit unserer Kraft am Ende waren. Nicht jede Verbindung hält dies durch, denn die Dauer von Monaten und Jahren zerrte sehr an unseren Kräften.
Wie soll man Behörden oder manchen Ärzten dies alles verständlich machen, wenn einem keiner zuhören will? Der Kampf, zu glauben, dass sie es bald verstehen werden, den haben wir aufgegeben, denn leider mussten wir erkennen, dass es eben nicht, wie von allen verkündigt wurde, ums Wohl des Kindes geht. Es ging nur darum, dass es nichts kostet, einfach ist, sie nichts ändern müssen und Tom endlich „funktioniert“!
Wir haben die letzten zwei Jahre, viel zu viel Auflagen gemacht bekommen, wo es immer wieder hieß, “ ja wenn sie dies uns noch beweisen, dann können wir das bezahlen oder genehmigen…“! Leider mussten wir aber erkennen, dass mit dem erfüllen des einen, schon eine nächste Aufgabe auf uns wartete. Wir sind die ganze Zeit immer wieder sehr unter Druck gesetzt worden, mit Sätzen wie, “ wenn sie das nicht heranbringen, müssten wir – ihn- mal für 3 Monate in eine Klinik schicken, ihn doch wieder in die Regelschule zwingen oder wenigstens zur Tagesklinik….“! Diese ständigen Ängste, dass man uns zwingt, dafür zu sorgen, dass er funktioniert, machten alles immer schlimmer.
Dabei wird immer sehr darauf geachtet, die „Liste“ durchzugehen, auf der man die Schwachstellen jeder Familie herausfinden kann. Alleinerziehende sind ja alle überfordert, Harz 4 Empfänger, alle dumm, Asperger Eltern erziehen die Kinder zu weich oder zu hart, sie seien selber zu krank oder gar behindert, kennen sich halt mit nichts aus, da wir das ja nicht gelernt hätten… . Uns allen wird unterstellt, wir würden unsere Kinder nicht kennen, aber sie seien ja vom Fach und deshalb wüßten sie am besten über alles Bescheid.
Nur wie kann sich jemand anmaßen, ein Urteil zu fällen über unseren Jungen, den sie garnicht persönlich kennengelernt hat oder vielleicht mal 1 Stunde unter hoher anspannung? Wie mir erzählen, wie mein Kind am besten neue Dinge erlernt, wo wir dies mit ihm seit fast 16 Jahren täglich erleben und ausprobieren?
Nein, es ist kein toller Erfolg, wenn man es schafft ihn runter zu zwingen und eine Stunde dazu zu bringen mit ihr zu reden. Denn wir haben danach das überforderte, ängstliche Kind, welches wir mühsam wieder aufbauen müssen, hier liegen. Sie sieht nur ,- kann er doch!!! Es ist auch nicht super, dass auch nach 2 Jahren noch keine Entscheidung da ist, keine Ruhe mal für ein paar Wochen eingetreten ist, keine Sicherheit oder gar ein Ergebnis. Toll vielleicht für die Behörden, die es geschafft haben ein weiteres Kind in dem Schulzwang zu behalten, in der Statistik und ohne extra kosten. Bekommen die dafür eigentlich einen Orden?
Wie soll man damit umgehen? Wie so etwas überleben ohne, dass das Kind leidet, die Ehe kaputt geht oder kein Abschluss gemacht wird?
Wir wissen heute soviel,- wir werden uns von diesem Staat nicht noch länger so behandeln und schikanieren lassen. Mit dem Wissen von heute, würde ich entweder auch direkt auf Zeit spielen, Auswandern oder einfach,- nichts machen. Es scheint egal zu sein. Hätten wir nichts gesagt, wäre wohl auch lange nichts passiert. Nur dabei hätten wir nicht so viel Energie verbraucht und wären trotzdem beim gleichen Ergebnis.
Wir zahlen ja auch zusätzlich zu dem ganzen Nervenkrieg noch monatlich die Kosten für die Webschule, den Anwalt,- ohne den wir das letzte Jahr nicht mehr durchgehalten hätten und die ganzen Kosten für Fahrten zu Ärzten, das aufschreiben von Sachverhalten, besuchen bei Ämtern …. . Man kann sagen, die letzten zwei Jahre hat sich 90% nur um die „Schulbildung“ von Tom gedreht. Dies hat unsere gesamte Familie belastet.
War es das wert? Der Staat sagt,- JA, denn sie haben erst einmal nichts verloren. Wir sagen ganz klar,- NEIN, denn wir haben zu viel verloren und nichts positives dazu gewonnen.
Ich möchte allen Mut machen, geht diesen Weg, aber von Anfang an mit Anwalt für Sozialrecht. Lasst euch beraten, helfen, führen…. . Sucht nach einem Psychiater, der sich gut mit Autismus auskennt, euch sympathisch ist und euch in eurer Ausrichtung unterstütz. Denn da gibt es ja leider große Unterschiede. Zur Not geht zu 5 verschiedenen, bis ihr den gefunden habt,- wie wir, der zu euch passt, dem ihr vertraut, der hilft und unterstütz. Lasst euch auch von Freunden helfen, die euch verstehen oder gewillt sind, euch zu zu hören.
Trennt euch, zumindest vorerst, von all denen, die nur noch mehr Stress bringen, da sie euch auch noch erzählen, was ihr falsch macht, wie ihr es besser machen müsst oder das dies doch garnicht soooo schlimm sei. Wir sind in den zwei Jahren doch „Einsam“ geworden. Viele haben sich zurück gezogen, da sie sich nicht vorstellen können, wie anstrengend diese Zeit für uns alle ist. Da doch einige lieber schnell „gute Tips“ raus hauen und erwarten, dass wir nun wieder mitkommen auf Ausflüge oder Feiern… , macht man damit besser erst einmal Pause. Lasst es euch jeden Tag so gut gehen, wie es möglich ist. Wenn man keine Kraft hat in die Eisdiele zu gehen, dann machen wir hier Eisbecher selber, kaufen DVDs und schauen so Kino oder „spielen“ Restaurant, indem wir gemeinsam neue Rezepte kochen.
Wichtig ist, dass wir es nicht zulassen zu glauben, dass wir Schuld sind, mehr machen müssten oder unserem Kind schaden…. . Die Wohnung muss auch nicht perfekt aussehen, man muss nicht zu jeder Feier, die nur Energie kostet oder sonstige anstrengende Dinge unternehmen. Seid nett zu euch, schätzt das alles, was ihr für eure Kinder tut als super ein und hört auf euer Herz. Saugt jedes Lob, welches ihr von eurem Kind bekommt oder von anderen, in euch auf. Glaubt daran, dass ihr es seid, die euer Kind von Herzen liebt und das beste für es wollt. Die Behörden oder Ärzte sind diejenigen, die glauben, mit genügend Druck, bekommt man jeden dazu zu funktionieren. Wir sehen dies aber nicht so und unsere Erfahrungen, haben uns auch etwas anderes gezeigt.
Wir wollen keine „Roboter“, die bald kaputt gehen, da sie durch ständige Überforderung körperlich oder psychisch krank geworden sind oder die sich komplett zurück gezogen haben, da sie zu viel von allen Menschen enttäuscht wurden.
Wir sehen die Erfolge von Tom, aber diese zeigen sich nicht darin, dass er endlich wieder IN ein Schulgebäude geht, sondern dadurch, das es ihm gut geht, er sich und uns liebt, er körperlich immer gesünder ist und Spaß am Leben hat. Auch merken wir, wie die Energie wächst und er sich allem öffnet, sich Neues zutraut und viel mit uns gemeinsam unternimmt.
Hoffentlich ändert sich in Deutschland bald etwas, “ zum Wohle der Kinder“.

Kampf geht weiter, ohne ein Ende

Der Antrag beim Schulamt, auf Ruhen der Schulpflicht ist vor 8 Wochen gestellt worden und bis heute, haben wir noch keinerlei direkte Reaktion bekommen. Auch nicht durch einen Anruf von uns oder einen Brief mit bitte auf Bearbeitung und Rückmeldung, dass der Antrag eingegangen ist.
Mit der Sonderpädagogin hatten wir ja viele Diskussionen ob und wie wir uns weiter treffen könnten. Brav schickten wir ihr aber noch jede Woche den Fragebogen, den sie aufgestellt hatte, zurück. Nachdem sie noch einmal versucht hatte, doch wieder in unser Haus zu kommen und wir ihr deutlich sagten, dass wir nun ersteinmal abwarten wollen, bis das mit dem Schulamt geklärt sei, kam sie zu dem schluß, dass sie der Bezirksregierung mitteilen würde, dass die treffen im Moment keinen Sinn machen und sie damit aufhören möchte.
So war die Freude groß, als wir dies von ihr hörten, auch wenn sie dies mit Vorwürfen und schlimmen Befürchtungen uns gegenüber geäußert hat. Über 6 Wochen war Ruhe und wir merkten, dass dies allen gut tat. Wenigstens der Punkt schien schon mal geklärt zu sein,- schien aber auch nur.
Eines Sonntag abends kam wieder eine E-Mail,- „…ich bin von der Bezirksregierung angewiesen worden die 2 Stunden Förderung jede Woche, weiter fortzuführen“!
Bitte was? Wie kann das sein, wie kommen die dazu und was nun? Warum das jetzt auch noch?
Also Montags wieder unserem Anwalt geschrieben, was vorgefallen sei und ihn gefragt, was wir nun unternehmen sollen. Er meldete sich umgehend darauf bei uns und riet uns noch einmal schriftlich beim Schulamt nachzufragen, wann denn mit einem Ergebnis zu rechnen sei. Auch sollten wir das entweder direkt mit der Sonderpädagogin oder mit der Bezirksregierung klären, auf welcher rechtlichen Grundlage weiterhin die treffen mit Tom stattfinden sollen. Dies sollten wir uns aber unbedingt schriftlich mitteilen lassen, damit wir endlich etwas in den Händen halten, worauf wir dann angemessen reagieren können.
So setzten wir uns hin und schrieben dem Schulamt, dass wir immer noch auf eine Rückmeldung warten und fragten auch, wann denn mit einem Ergebnis zu rechnen sei. Der Sonderpädagogin schrieben wir auch einen Brief, dass wir keine weiteren treffen wünschen, bis wir schriftlich die rechtliche Grundlage schriftlich mitgeteilt bekommen.
Es verging fast eine Woche, bis sie eine E-Mail zurück schrieb,- “ im Interesse ihres Kindes rufen Sie mich bitte schnell einmal an“! Was ist dies denn nun wieder? Also, rief mein Mann sie an. Da meinte sie, sie hätte dies noch nicht dem Schulamt mitgeteilt, da sie doch noch einmal versuchen will uns davon zu überzeugen, dass wir uns besser weiterhin treffen und Tom so sich der Regelschule wieder annähern kann. Auch befürchtet sie, dass wir dadurch ansonsten nur unnötig Stress mit dem Schulamt bekommen, denn die wollen ihn nicht einfach so von der Schulpflicht befreien. Wir sagten einem weiteren treffen zu, aber nicht in unserem Haus und vorallem nicht mit Tom.
Nur, wie sollen wir mit jemandem zusammenarbeiten, wo klar ist, dass wir total unterschiedliche Ausrichtungen haben, wie man mit Aspergern am besten umgeht? Sie will es einfach nicht verstehen, dass sie zu viel Druck macht, immer mehr versucht ihn IN eine Regelschule zu schieben, egal was dies für Auswirkungen für ihn hat. Es scheint bei ihr an oberster Prioritätenliste zu stehen, dass jeder nur integriert wird in die Gesellschaft, wenn man IN einem Schulgebäude mit vielen anderen Kindern sitzt. Egal ob dabei die ganze Energie des Tages verbraucht wird oder sogar noch mehr. Unwichtig, wie die Kinder sich dabei fühlen, was es Ihnen positives bringt, ob sie dort Freunde haben, gut lernen können oder zuhause die meiste Zeit nur noch im Bett liegen müssen, vor Erschöpfung…. . Das scheint alles egal zu sein Hauptsache der Schein wird gewahrt, dass es „normal“ aussieht!!!!
Sie kam dann mit so Argumenten wie, seien Sie doch froh, dass er jetzt noch so viel Hilfe bekommt, wenn er ersteinmal über 18 ist, wird es schwer noch jemanden zu finden, der ihm etwas anbietet. Auch gut, „es macht sich doch einfach besser wenn man ein Normales Zeugnis mit Noten hat, als nur so ein komisches von der Webschule,- was sollen denn die Leute da denken…“! Uns fällt dazu nichts ein. Wie kann man uns nur zwingen wollen, dass er sich durch eine Schule quälen soll, nur weil sie weiterhin an uns Geld verdienen will, das Zeugnis der Regelschule „ordentlicher“ sei oder die Chefin vom Schulamt nur ungern Kinder von der Schulpflicht befreit….. ?!
So können wir gespannt sein, was bei dem Treffen raus kommt und wann wir etwas vom Schulamt hören. Wenn sie sich nicht melden, können wir nach 3 Monaten eine Klage wegen unterlassener Hilfe einreichen. Ob es dazu noch kommt oder ob sie eine Woche vorher uns einen Brief Schiecken mit,- „bitte erbringen sie noch folgende Unterlage, damit wir den Antrag bearbeiten können“!!!
Ja sollen sie ruhig auf Zeit spielen, die Zeit läuft längst für uns,- außer beim Geld, welches wir ja immer noch selber für die Webschule bezahlen. Das müssen wir dann auch noch einklagen.
Warum nur solch ein Stress und Chaos? Wir haben keine Energie mehr über für soviel Kampf. Hoffentlich ist es bald zu Ende.

Overload, – wenn alles zu viel wird

Ein schönes Wochenende, auf das sich alle gefreut haben. Ausschlafen, tun was man mag, keine Termine, erholen…
So war es gedacht, aber bei Autisten ist dies nicht immer so der Fall. Tom trifft sich gerne am Wochenende mit seinem Freund. Meist kommt dieser am Freitag und bleibt bis Samstag Mittag. Dies erfreut uns alle, denn er ist der einzigste Mensch außerhalb unserer Familie, mit dem er sich freiwillig trifft.
Es ist auch so, dass die beiden meist viel Spaß zusammen haben. Sie spielen gemeinsam an der Konsole oder im Garten Fußball, im Sommer geht es in den Pool oder wir grillen zusammen, spielen Brettspiele oder sie reden über das neuste in der Sportwelt….
Aber es gibt auch die Zeiten, wo es anders endet, als gedacht. Es fängt normal an, die beiden haben viel Spaß gemeinsam. Durch das schlechte Wetter können sie nicht raus gehen, also verbringen Sie die Zeit im Haus. Die Stimmung ist gut, auch wenn mein Mann und ich Ihnen sagen, schaltet mal einen Gang runter, denn wir befürchten, dass er wieder mal nicht merkt, wann es zu viel ist. Aber sie haben Spaß, bis er Samstag Mittag geht. Noch ist alles in Ordnung, er scheint müde, aber dies ist normal. Meist legt er sich nach dem Besuch etwas hin oder verbringt viel Zeit alleine in seinem Zimmer um sich zu erholen. So macht er es auch an diesem Samstag.
Abendbrot und anschließendes gemeinsames Fernsehen verlaufen normal. Mitten im Film wird er ruhiger, auf nachfragen, was denn los sei, antwortet er nicht. Ich bin erst verärgert, rede auf ihn ein, will ihn dazu bringen, mit uns zu sprechen. Erkenne nicht, dass er nicht reden kann, er ist verstummt, hat einen Overload, der sich bei ihm aber nicht durch schreien oder schlagen äußert, sondern im Gegenteil, durch verstummen, Schwindel und schwitzen, er ist mit allem überfordert. Klares denken ist dann nicht möglich. Eigentlich ist nichts möglich. Wir müssen dies aber erst erkennen, dann können wir ihm helfen. Legen ihn aufs Sofa und versichern ihm, dass alles gut ist, er zur Ruhe kommen darf, wir ihn lieben und alles verstehen.
Nach 20 min geht es besser. Wir sitzen noch bei ihm, haben ihm erklärt, was passiert ist. Er braucht immer wieder die Bestätigung, dass sein Körper normal reagiert und er bald wieder fit ist. In dieser Zeit ist die Angst sehr groß, dass er schwer krank sein könnte. Dann kann er es nicht erkennen, dass dies „nur“ ein Overload ist und bald vorbei ist.
Nach weiteren 15 min. begleiten wir ihn hoch in sein Zimmer. Geben ihm eine Wärmflasche, denn nach dem starken schwitzen, ist er nun am frieren, ist erschöpft und müde. Dieses Mal kann er aber direkt und gut einschlafen.
So kommt die Frage,- warum? Warum muss es ihm oft so schlecht gehen? Was können wir dagegen tun? Wie ihn schützen?
Auch merken wir, wie sehr wir doch oft hin und hergerissen sind. Was sollen wir zulassen, aber gleichzeitig damit riskieren, dass er dann keine Schule oder Therapie machen kann? Wir möchten ihm doch nicht verbieten, dass sein Freund kommt oder das er nicht mehr kommen mag, weil wir bestimmen, wann sie was tun müssen.
Wie die Balance endlich finden zwischen, was schönes machen und entspannt Schule oder Therapie machen. Oft schließen sich diese beiden Dinge noch gegenseitig aus. Machen wir etwas Neues, ist dies für Tom aufregend, kostet Kraft, dann braucht er danach Erholung und hat keine Energie für Schule. Legen wir Wert darauf, dass er Schule macht, sollten wir möglichst nur bekanntes unternehmen. Nur dann macht er nichts neues, erlebt nicht viel schönes und lernt nichts dazu. Zum Glück wird dies alles immer besser, es kommt seltener vor, dass es zu viel wurde und wenn doch, geht es schneller vorbei. Dies zeigt uns auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Wir sind durch die letzten Jahre und den damit verbundenen Stress durch Behörden,- mit den ganzen Arztbesuchen, Psychiatern, Briefe schreiben, mit dem Anwalt austauschen und dem Stress durch die Sonderpädagogin, so geschwächt, dass es nicht viel benötigt, dass wir krank werden. Wie also die wenige Energie die wir für Freizeit über haben nutzen? Besser auf Sicherheit gehen oder doch was riskieren?
Wie oft merke ich, dass wir uns unsicher sind und lieber nichts machen. Dann aber traurig sind, da alles so langweilig ist oder Tom so wenig außerhalb dieses Hauses erlebt. Im Gegensatz zu früher, möchte er heute was unternehmen. Nichts aufregendes, aber gerne mal zum Pizza essen, zu MC oder in die City, sich live ein neues Handy ansehen…, er möchte Zeit mit seinem Freund verbringen, mit ihm zusammen an der Konsole spielen und Spaß haben.
Alle reden davon, dass er doch lernen muss im normalen Leben klar zu kommen, aber keiner sieht, wie schwer dies für ihn ist, wenn er über Jahre überfordert ist. Keinen interessiert es, dass er ja irgendetwas streichen muss um Schule, Therapie und treffen schaffen zu können. Vorallem, wenn soviel Energie durch Behörden verbraucht wird.
Dann wird uns wieder klar, wie anders er doch ist. Wie sehr ihn alles beeinflusst und er darauf direkt oder nach ein paar Tagen reagiert. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass es ihm endlich langfristig gut geht und sein wohl an oberster Stelle steht. Behörden haben doch nur ihren Vorteil im Blick. Meist geht es dabei ums Geld oder um Recht behalten.
Es tut uns unendlich leid, dass soviele Familien leiden müssen, weil Behörden zusätzlich noch mehr Stress bringen, obwohl sie doch helfen sollten. IN eine Schule gehen ist doch nicht das Wichtigste. Viel wichtiger ist es doch, dass es ihm langfristig gut geht, er entspannt ist, gerne am gesellschaftlichen Leben teilhaben möchte, er sich wohl und sicher fühlt, sich und sein Leben mag und seinen Weg findet, der zu ihm passt.
Nein, sein Leben muss nicht so aussehen, wie das irgendwer meint. Er muss nicht mit vielen Menschen arbeiten gehen, wenn fremde ihn immer stressen. Er muss auch nicht in einem Schulgebäude sitzen um einen guten Schulabschluss zu erhalten und auch nicht sonstige „normalen“ Dinge machen, nur weil einer hinterm Schreibtisch dies sich so ausdenkt.
Er darf und sollte ein selbstbestimmtes Leben führen, wir glauben ihm, wenn er sagt, „Es ist zu viel, ich brauche eine Pause“! Leider glauben dies eben viele Menschen nicht, sondern denken immer noch, sie könnten ihm das beibringen, indem sie ihn dazu nur oft genug zwingen.
Aber genau dieser Zwang raubt die meiste Energie, die dann wieder fehlt, um etwas schönes zu machen. So dauert es sehr lange, bis genügend Energie über ist, um auch so im Leben sich weiter zu entwickeln.
Die letzten Feiertage hatten wir wieder über Tage 10 Leute im Haus. Tom war noch nie mit Freude so viel dabei und hat entspannt mitgemacht. Er hat die Zeit genossen und sich daran erfreut, dass es ihm so gut ging. Der Übergang zurück in den Alltag, war dann sehr schwer. So hat er die Woche Schule durchgehalten, dann das Wochenende mit seinem Freund noch, aber dann kam alles geballt raus. Was ist dann nur wichtiger? Lieber keinen Spaß haben, aber Schule machen? Wer darf dies festlegen? Wir, Behörden oder Ärzte?
Ja, es gibt immer wieder mal einen Overload, dies wird sich auch nie ganz vermeiden lassen, da Tom immer noch nicht selber früh genug bemerkt, wann er eine Pause braucht. Da er bisher außerhalb des Hauses zu viel gesagt bekommen hat, das er doch wenigstens … können und …. machen muss, fällt es ihm immer noch schwer, sich so anzunehmen, wie er ist. Er hat leider noch zu viel die Vorstellung im Kopf, wie er sein sollte und was man so können muss…
Weniger ist aber oft einfach mehr. Wir hoffen, dass wir bald endlich wieder mehr selber bestimmen dürfen, wann er was macht. Dann kann er endlich lernen sich seinen Alltag so einzuteilen, wie er gut für ihn ist.
Wenn wir mit Tom überlegen dürfen, was, wann wie gemacht wird, dann geht es weiter aufwärts. Hoffentlich dürfen wir dies bald

Weiterer Ärger mit der Sonderpädagogin

So schickten wir der Sonderpädagogin, brav jede Woche den von ihr aufgestellten Fragebogen zurück und ertrugen es auch, das sie mehrfach uns E-Mails schrieb oder anrief um wieder was zu besprechen, damit sie ihr Geld rechtfertigen könnte. Auch wenn dies überhaupt keinen Sinn machte, denn Tom schadete dies nur und half nicht.
Es hielt uns aber nicht davon ab, endlich mit Hilfe unseres Anwaltes, das Ruhen der Schulpflicht beim Schulamt zu beantragen. Ihre ganzen Drohungen, Anschuldigungen und Vorwürfe mussten wir dafür über Bord werfen, denn dies war ja von Anfang an unser Ziel, Tom sollte befreit sein für die Webschule und das Jugendamt verpflichtet diese zu zahlen. Nur deshalb haben wir das ganze AOSF verfahren mit Förderplan durchgehalten. Nie hätten wir gedacht, dass dies wieder über ein Jahr in Anspruch nehmen würde und soviel Kraft kostet. Wieviel Energie haben wir dafür verbraucht, die nicht über war für schöne Dinge,- viel zu viel, nun sind wir aber nicht mehr bereit weiterhin mehr Energie für Kampf zu verschwenden, als für schönes, was uns alle weiter bringt.
Es ist kaum zu glauben, aber sie rief doch tatsächlich noch mehrmals an. Ich hatte sie als nächstes am Hörer. Sülzt was rum, wie,- “ Ach war doch toll, das Gespräch an der Schule…“! Das ich sie nicht durchs Telefon gezogen habe, war alles. Zuerst habe ich noch versucht freundlich zu sein und nicht zuviel dazu zu sagen, außer, dass das ja so nicht so geplant gewesen sei… . Da sie dann aber wieder massiv anfing auf mich einzureden, dass wir auf keinen Fall darauf bestehen dürften, dass Tom von der Schulpflicht befreit wird, wir einen großen Fehler machten und dies sowieso nicht klappen würde…. . Das wir soviel falsch machten, Tom doch endlich lernen müsste sich der Gesellschaft anzupassen und … . Da Platzte mir dann doch der Kragen und ich erzählte ihr, dass wir den Antrag schon gestellt hätten, sie dem Jungen so viel Leid zugefügt hätte, er und wir nun endlich Ruhe brauchen. Wir seien nicht mehr bereit ständig gesagt zu bekommen, was wir alles falsch machen, obwohl wir diejenigen seien, die seit Jahren dafür sorgen, das Tom nicht depressiv alleine im Bett liegt und nichts mehr machen kann.
Da war sie erst einmal still, fing aber schnell wieder an sich zu verteidigen und die Nummer zu fahren,- sie wolle uns doch nur gut, sie hätte ja schon so vielen Kindern geholfen und würde das einfach besser wissen, wir müssten endlich mal jemandem vertrauen und auf Fachleute, wie sie hören…. . Es kam auch noch, sie wollte uns doch nur vor dem Schulamt schützen, dass ihn nie aus der Schulpflicht raus lassen wird…. und vor schlimmerem Ärger bewahren…
Ich konnte es nicht glauben, alles wird so verdreht, das sie immer die tolle ist, weiß bei allem am besten Bescheid und sie hat auch nie etwas falsch gemacht… . Das sie schon beim ersten Treffen mit Tom alles verkehrt gemacht hat und somit für die weitere Zusammenarbeit mit ihm keinen guten Grundstein gelegt hat, will sie ebensowenig sehen, wie die Tatsache, dass sie sich die letzten 20-30 Jahre nicht sonderlich weitergebildet hat und man heute glücklicherweise viele Dinge endlich anders sieht und auch behandelt. Nicht wir sind diejenigen, die nicht bereit sind ihn mal mehr unter Menschen zu schicken, sondern sie ist diejenige, die nicht wahr haben will, dass man heute mehr weiß über Autisten und ihre Überforderung. Wir erleben doch Tom seit Jahren und merken, wie toll er sich entwickelt, mehr macht und entspannt bleibt, wenn er Zeit bekommt. Weniger ist einfach mehr.
Aber sie besteht immer noch darauf, dass Autisten gezwungen werden müssen sich der Leistungsgesellschaft anzupassen und zu lernen, nach außen zu funktionieren. Dabei schaut leider niemand darauf, was es innerlich für denjenigen heißt, ob er sich wohlfühlt, sich selber mag und sich am Leben erfreut… . Die Marschrute heißt einfach, – er geht IN eine Schule und später, er geht arbeiten-, fertig. Wenn er geht, es durchhält, dann scheint alles gut zu sein. Wir werden jedenfalls nie mehr unsere Kinder zu irgendwelchen Arbeiten, Ausbildungen oder Schulen/Studium zwingen, die nicht zu Ihnen passen, nur weil es für manche gut aussieht. Wenn dann sollte es doch so sein, dass es den Kindern dort rundum gut geht. Nur so können sie gesund und glücklich leben.
Wann begreifen denn endlich alle mal, dass Autisten nicht falsch, komisch oder schlecht sind, sondern einfach nur anders. Wenn man die Welt anders erlebt, muss man sich auch anders verhalten. Aber es gibt so viele Dinge, die Autisten besser machen, so vieles, dass sie erkennen… . Wenn wir Ihnen einfach die Zeit, einige Erklärungen und liebe geben, werden sie ihren tollen Platz im Leben finden und eine Aufgabe mit Hingabe erfüllen. Dazu muss man keinen zwingen.
Wenn Tom aber nicht arbeiten gehen kann, da ihn alles, auch da er zulange in die Schule gehen musste, zu sehr stresst und krank macht, dann ist dies für uns so in Ordnung. Dann bleibt er einfach bei uns zuhause und führt so ein glückliches Leben. Das ist doch wichtiger, dass er fröhlich ist, sich selber mag und gerne etwas macht. Ob er dadurch oder dabei Geld verdient, ist dann nebensächlich.
Also nicht falsch verstehen, wir sind schon dafür, dass er das Abi macht, wenn er kann, studiert, am besten an einer normalen Uni und dann auch arbeiten geht und viel Geld verdient… . Gerne, nur wenn man mich fragt, ob er besser irgendwo arbeitet und einen Hungerlohn dafür bekommt, abends völlig platt auf dem Sofa liegt, keine Energie über hat, für irgendetwas…., dann wähle ich den Weg, er geht nicht arbeiten, sondern ist glücklich.
Wir brauchen uns doch nicht als Deutsche auf die Fahne schreiben, wir wären ach so sozial und hilfsbereit, wenn wir jedes Kind in die Schule zwingen wollen,- auch gerne dabei in Kauf nehmen, dass er einen minderen Abschluss macht und danach so kaputt ist, dass nicht mehr viel möglich ist um sie dann noch alle zu zwingen für 2-3 € irgendwo zu arbeiten? Wer ist dabei der Normale?
Wie lange habe ich oder unsere Kinder sich durchs Leben gequält, weil wir von außen gesagt bekommen haben, „So seid ihr nicht gut, ihr müsst euch ändern“! Ihr seid falsch, schlecht…“! Nun ist es aber endlich soweit, dass das was ich schon vor 30-40 Jahren gefühlt habe, auch wissenschaftlich belegt werden kann. Nur müsste man, um dies zu wissen, sich Weiterbilden und bereit sein, seine Ausrichtung, seine Sicht zu verändern. Wir machen dies ständig, nur wird dies von vielen,- Psychiater, Ämtern, Ärzten, Therapeuten, Pädagogen …, immer noch nicht so gesehen. Sie fühlen sich als „Halbgott“, der die Weisheit mit Löffeln gefuttert hat. Sie wollen überhaupt nichts verändern, denn damit müssten sie ja auch zugeben, dass sie davor etwas nicht so optimal gemacht hätten.
Ich habe es schon immer als schlimm empfunden, dass jeder gleich sein muss und auch ich sehr oft gezwungen wurde, in die Schule zu gehen, jedem die Hand zu geben oder mich von Verwandten umarmen zu lassen…. .
Wenn Leute versuchen uns zu erklären, warum dies bewiesen sei, dass man nur oft genug Dinge machen müsste und es dann gut klappt, dass man Autisten zwingen muss ihre Grenzen zu überwinden, da die meisten sich nur in ihrer Komfortzone bewegen wollen…., dann werde ich heute schnell traurig oder auch schonmal sauer. Bei Hunden nennt man solch eine Methode konditionieren, man lernt ihnen, meist durch Angst, dass sie das machen, was ich will. Mehr Erfolg hat man aber meiner Meinung nach damit, wenn man es spielerisch macht, mit „Leckerlis“ und Lob. Dann haben Hunde Freude am lernen und der Erfolg ist langfristig zu sehen. Kurzfristige Erfolge kann man mit Zwang gut schaffen, aber langfristig ausgeglichene Kinder, die gerne am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, sind eine ganz andere Sache. Glückliche Menschen, denen es langfristig gut geht, die keine körperlichen Beschwerden oder psychische, wie Depressionen haben, sind doch erstrebenswert. Ihnen muss man mit Ruhe begegnen und ihnen Zeit geben, Dinge langsam zu lernen und manches auch garnicht machen zu müssen.
Die Sonderpädagogin lies sich jedenfalls nicht belehren oder war bereit über alles noch einmal nachzudenken. Solche ähnlichen Gespräche mussten wir noch 2-3x führen. Ob nun dieses Kapitel endlich beendet ist,- hoffen wir es mal. Wir haben keine Lust oder Kraft mehr um solch einen Unsinn zu besprechen. Sie darf ihre Meinung haben, solange sie uns damit in Ruhe lässt. Nur hindert sie uns ja auch noch daran, dass wir bei den Ämtern schnell eine Lösung erreichen.