Frühlingsgefühle und die schlimme Schulpflicht

Was für ein Wetter, ich freue mich über soviel Sonne und wärmende Sonnenstrahlen.
So beschließe ich, heute im Garten zu schreiben und dabei die Sonne zu genießen, mit den milden Temperaturen, lässt es sich hier sehr gut aushalten.
So habe ich Zeit, noch einmal die letzten Jahre zu überdenken und hoffe auf ein besseres Jahr 2019. Was ist bloß los in Deutschland, dass so viele Familien und Kinder unter dieser Schulpflicht leiden müssen?
Wie kann es sein, das Behörden so viel Macht haben und sie von keinem kontrolliert werden? Die Gesetze, die vor über 60 Jahren vielleicht einmal Sinn machten, heute noch so brutal durchzusetzen und zu missbrauchen ist sehr schlimm!
In keinem anderen Europäischem Land gab oder gibt es solch eine Harte,- Schulgebäude Anwesenheitspflicht. An oberster Stelle steht immer Proforma – „das Wohl des Kindes“. In Wahrheit ist dies aber nur ein Gesetz, welches von den Behörden dazu benutzt wird, dass entweder, das Kind von einer Regelschule verwiesen wird,- da angeblich nicht beschulbar, weil es eine Gefahr für andere sei, es wird auf eine Förderschule geschoben oder aber, wenn es wirklich nicht beschulbar ist, soll es trotzdem zwanghaft in eine Regelschule gehen. Ansonsten wird mit zwanghaftem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik gedroht oder mit dem Entzug der Erziehungsberechtigung.
Leider musste ich nicht nur bei uns feststellen, dass uns das Leben schwer gemacht wird und sich keiner wirklich um das Wohl von Tom sorgt, sondern auch bei vielen anderen erlebte ich ähnliche Geschichten. So kann man nur zu dem Schluss kommen, dass System dahinter steckt. Familien daran zu hindern, dass ihre Kinder glücklich und Gesund die beste passendste Schulausbildung erhalten, sollte doch im Sinne unseres Staates sein.
Warum nur wird es so vielen hier so schwer gemacht?
Haben diese Familien es nicht sowieso schon schwerer, da die Kinder viel mehr Hilfe benötigen?
Ich finde es vor allem so schlimm, dass hier der Eindruck erweckt werden soll, als ging es ums Wohl der Kinder. Dabei geht es mehr ums Geld. Nur langfristig ist es nicht teurer jedem Kind die wirklich passende Schulbildung zu Gewehren. Ob durch Schulbegleiter, gute Ausstattung der Regelschulen, mehr gut ausgebildete Lehrer für Autismus oder die Bezahlung der Webschule, diese werden dafür sorgen, dass jedes Kind die Schullaufbahn glücklich durchlaufen kann und so auch seinen besten Schulabschluss schafft. Dieser führt dazu, dass sie dann auch einen passenden Beruf erlernen können, an sich glauben, ihre Talente entdecken, ihre Grenzen erkennen und fröhlich ihr Leben leben.
Was haben wir von Kindern, die innerlich so kaputt sind, glauben Sie seien nichts Wert, die über Jahre überfordert, ängstlich, gemoppt oder krank waren und dann nicht mehr in der Lage sind ein eigenständiges schönes Leben zu leben. Wer fragt danach, wie es einer Familie ergeht, die über Jahre den Druck der Behörden aushalten musste, ihrer Willkür ausgeliefert war, wie es ihnen geht und was dies alles negatives angerichtet hat. Wieviele Eltern leiden so sehr darunter, dass sie mit ansehen müssen, wie die Kinder sich quälen, nicht an eine geeignete, gewünschte Schule gehen dürfen, gemoppt werden, von den Schulen weg geschickt werden oder nicht zur Webschule gehen dürfen…
Ich führe mit meinem Mann seit über 25 Jahren eine glückliche Ehe, aber auch unsere Beziehung ist an manchen Tagen sehr auf die Probe gestellt worden, da wir beide mit unserer Kraft am Ende waren. Nicht jede Verbindung hält dies durch, denn die Dauer von Monaten und Jahren zerrte sehr an unseren Kräften.
Wie soll man Behörden oder manchen Ärzten dies alles verständlich machen, wenn einem keiner zuhören will? Der Kampf, zu glauben, dass sie es bald verstehen werden, den haben wir aufgegeben, denn leider mussten wir erkennen, dass es eben nicht, wie von allen verkündigt wurde, ums Wohl des Kindes geht. Es ging nur darum, dass es nichts kostet, einfach ist, sie nichts ändern müssen und Tom endlich „funktioniert“!
Wir haben die letzten zwei Jahre, viel zu viel Auflagen gemacht bekommen, wo es immer wieder hieß, “ ja wenn sie dies uns noch beweisen, dann können wir das bezahlen oder genehmigen…“! Leider mussten wir aber erkennen, dass mit dem erfüllen des einen, schon eine nächste Aufgabe auf uns wartete. Wir sind die ganze Zeit immer wieder sehr unter Druck gesetzt worden, mit Sätzen wie, “ wenn sie das nicht heranbringen, müssten wir – ihn- mal für 3 Monate in eine Klinik schicken, ihn doch wieder in die Regelschule zwingen oder wenigstens zur Tagesklinik….“! Diese ständigen Ängste, dass man uns zwingt, dafür zu sorgen, dass er funktioniert, machten alles immer schlimmer.
Dabei wird immer sehr darauf geachtet, die „Liste“ durchzugehen, auf der man die Schwachstellen jeder Familie herausfinden kann. Alleinerziehende sind ja alle überfordert, Harz 4 Empfänger, alle dumm, Asperger Eltern erziehen die Kinder zu weich oder zu hart, sie seien selber zu krank oder gar behindert, kennen sich halt mit nichts aus, da wir das ja nicht gelernt hätten… . Uns allen wird unterstellt, wir würden unsere Kinder nicht kennen, aber sie seien ja vom Fach und deshalb wüßten sie am besten über alles Bescheid.
Nur wie kann sich jemand anmaßen, ein Urteil zu fällen über unseren Jungen, den sie garnicht persönlich kennengelernt hat oder vielleicht mal 1 Stunde unter hoher anspannung? Wie mir erzählen, wie mein Kind am besten neue Dinge erlernt, wo wir dies mit ihm seit fast 16 Jahren täglich erleben und ausprobieren?
Nein, es ist kein toller Erfolg, wenn man es schafft ihn runter zu zwingen und eine Stunde dazu zu bringen mit ihr zu reden. Denn wir haben danach das überforderte, ängstliche Kind, welches wir mühsam wieder aufbauen müssen, hier liegen. Sie sieht nur ,- kann er doch!!! Es ist auch nicht super, dass auch nach 2 Jahren noch keine Entscheidung da ist, keine Ruhe mal für ein paar Wochen eingetreten ist, keine Sicherheit oder gar ein Ergebnis. Toll vielleicht für die Behörden, die es geschafft haben ein weiteres Kind in dem Schulzwang zu behalten, in der Statistik und ohne extra kosten. Bekommen die dafür eigentlich einen Orden?
Wie soll man damit umgehen? Wie so etwas überleben ohne, dass das Kind leidet, die Ehe kaputt geht oder kein Abschluss gemacht wird?
Wir wissen heute soviel,- wir werden uns von diesem Staat nicht noch länger so behandeln und schikanieren lassen. Mit dem Wissen von heute, würde ich entweder auch direkt auf Zeit spielen, Auswandern oder einfach,- nichts machen. Es scheint egal zu sein. Hätten wir nichts gesagt, wäre wohl auch lange nichts passiert. Nur dabei hätten wir nicht so viel Energie verbraucht und wären trotzdem beim gleichen Ergebnis.
Wir zahlen ja auch zusätzlich zu dem ganzen Nervenkrieg noch monatlich die Kosten für die Webschule, den Anwalt,- ohne den wir das letzte Jahr nicht mehr durchgehalten hätten und die ganzen Kosten für Fahrten zu Ärzten, das aufschreiben von Sachverhalten, besuchen bei Ämtern …. . Man kann sagen, die letzten zwei Jahre hat sich 90% nur um die „Schulbildung“ von Tom gedreht. Dies hat unsere gesamte Familie belastet.
War es das wert? Der Staat sagt,- JA, denn sie haben erst einmal nichts verloren. Wir sagen ganz klar,- NEIN, denn wir haben zu viel verloren und nichts positives dazu gewonnen.
Ich möchte allen Mut machen, geht diesen Weg, aber von Anfang an mit Anwalt für Sozialrecht. Lasst euch beraten, helfen, führen…. . Sucht nach einem Psychiater, der sich gut mit Autismus auskennt, euch sympathisch ist und euch in eurer Ausrichtung unterstütz. Denn da gibt es ja leider große Unterschiede. Zur Not geht zu 5 verschiedenen, bis ihr den gefunden habt,- wie wir, der zu euch passt, dem ihr vertraut, der hilft und unterstütz. Lasst euch auch von Freunden helfen, die euch verstehen oder gewillt sind, euch zu zu hören.
Trennt euch, zumindest vorerst, von all denen, die nur noch mehr Stress bringen, da sie euch auch noch erzählen, was ihr falsch macht, wie ihr es besser machen müsst oder das dies doch garnicht soooo schlimm sei. Wir sind in den zwei Jahren doch „Einsam“ geworden. Viele haben sich zurück gezogen, da sie sich nicht vorstellen können, wie anstrengend diese Zeit für uns alle ist. Da doch einige lieber schnell „gute Tips“ raus hauen und erwarten, dass wir nun wieder mitkommen auf Ausflüge oder Feiern… , macht man damit besser erst einmal Pause. Lasst es euch jeden Tag so gut gehen, wie es möglich ist. Wenn man keine Kraft hat in die Eisdiele zu gehen, dann machen wir hier Eisbecher selber, kaufen DVDs und schauen so Kino oder „spielen“ Restaurant, indem wir gemeinsam neue Rezepte kochen.
Wichtig ist, dass wir es nicht zulassen zu glauben, dass wir Schuld sind, mehr machen müssten oder unserem Kind schaden…. . Die Wohnung muss auch nicht perfekt aussehen, man muss nicht zu jeder Feier, die nur Energie kostet oder sonstige anstrengende Dinge unternehmen. Seid nett zu euch, schätzt das alles, was ihr für eure Kinder tut als super ein und hört auf euer Herz. Saugt jedes Lob, welches ihr von eurem Kind bekommt oder von anderen, in euch auf. Glaubt daran, dass ihr es seid, die euer Kind von Herzen liebt und das beste für es wollt. Die Behörden oder Ärzte sind diejenigen, die glauben, mit genügend Druck, bekommt man jeden dazu zu funktionieren. Wir sehen dies aber nicht so und unsere Erfahrungen, haben uns auch etwas anderes gezeigt.
Wir wollen keine „Roboter“, die bald kaputt gehen, da sie durch ständige Überforderung körperlich oder psychisch krank geworden sind oder die sich komplett zurück gezogen haben, da sie zu viel von allen Menschen enttäuscht wurden.
Wir sehen die Erfolge von Tom, aber diese zeigen sich nicht darin, dass er endlich wieder IN ein Schulgebäude geht, sondern dadurch, das es ihm gut geht, er sich und uns liebt, er körperlich immer gesünder ist und Spaß am Leben hat. Auch merken wir, wie die Energie wächst und er sich allem öffnet, sich Neues zutraut und viel mit uns gemeinsam unternimmt.
Hoffentlich ändert sich in Deutschland bald etwas, “ zum Wohle der Kinder“.

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